Kesten wurde ständig mit seinem Geburtsort Podwoloczyska konfrontiert. Die Landeszugehörigkeit des Grenzortes wechselte zwischen 1914 und 1945 mehrfach, je nach Ausgang der territorialen Machtkämpfe in Osteuropa. Die Familie Kesten, die sich in der Heimatgemeinde ein Wohnrecht erhalten hatte, teilte dieses Schicksal. So war Hermann Kesten nacheinander Österreicher, Pole, Russe, Ukrainer und erneut Pole.

Die nach 1928 erworbene deutsche Staatsangehörigkeit verlor er 1933 nach der Emigration und war von da an staatenlos. 1949 erwarb er die amerikanische Staatsbürgerschaft und behielt diese bis zu seinem Lebensende.