Angeregt vom Bayerischen Rundfunk trug Kesten sich lange Zeit mit dem Gedanken, eine Autobiographie zu verfassen. Als Titel dachte man an „Allein im zwanzigsten Jahrhundert“. Im August 1973 und im Januar 1975 räumte das Studio Nürnberg Kesten Sendezeiten ein, um die zwei bis dahin fertig gestellten Kapitel Josef sucht die Freiheit und Die vergebliche Heimkehr vortragen zu können. Leider blieb die Biographie ein Fragment.

„Es ist die Aufzählung meiner Schicksale, die ich dem Petrus am Himmelstor vorlesen werde. Ich habe sie bereits auf Band gesprochen, und wenn Gott ein Radio hat, wird er mir recht geben müssen: Er hat mir Unrecht getan.“

Ich hatte Glück mit Menschen,
(Hg.) Wolfgang Buhl/Ulf von Dewitz, S. 128

Bis heute gibt es aber auch noch keine verbindliche Biographie über Kesten. Eine Handvoll Dissertationen und Magisterarbeiten sowie vereinzelte Aufsätze und kritische Betrachtungen kann den Mangel nicht vertuschen. Vorhandene Materialien über Kesten – so etwa einzelne wissenschaftliche Abhandlungen und Artikel, dazu Rezensionen, Reden, Würdigungen usw. – sind zudem in Zeitschriften, Magazinen, Zeitungen, Broschüren und Sammelbänden weit verstreut und nicht selten nur schwer auffindbar.