In Nürnberg ist Hermann Kesten der Öffentlichkeit durch verschiedene Bilder und Büsten präsent. Im historischen Sitzungszimmer des Nürnberger Rathauses hängt das Gemälde „Hermann Kesten im Café“, das Ende der 70er Jahre der Nürnberger Maler Michael Mathias Prechtl (1926- 2003)
Ende der 70er Jahre vollendete. Es stellt den Dichter in einem imaginären Kaffeehaus zwischen Moses und Christus dar und enthält daneben eine Reihe von künstlerisch verfremdeten Hinweisen auf Kestens Biographie.

Die Bekanntschaft zwischen dem Nürnberger Bidlhauer Wilhelm Uhlig und Kesten begann Mitte der 80er Jahre und wurde im Lauf der Zeit zu einer tiefen Freundschaft. Auf Anregung Prechtls hatte die Stadt Nürnberg Uhlig gebeten, eine Portraitbüste des Dichters zu schaffen. Uhlig reiste mehrere Male nach Basel, und später saß ihm Kesten auch in Nürnberg. Beim Aufbruch von einer dieser Sitzungen hatte Uhlig die Vision vom „wandernden Kesten“. Er hat sie in einer seiner verschiedenen Plastiken festgehalten. Eine große Bronzeplastik steht im Innenhof der Stadtbibliothek.

Eine Hermann-Kesten-Straße oder einen nach ihm benannten Platz hat Nürnberg noch nicht. Aber es wäre an der Zeit, darüber nachzudenken. Bei jedem seiner Besuche in Nürnberg wollte Kesten auch zu seinen diversen Konterfeis geführt werden, um – wie er es selbst nannte – „gelegentlich auch einmal bei mir selbst vorbei zu schauen.“